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Per Fingerschnipp in die Steinzeit

Man muss die Weltuhr gar nicht so weit zurückdrehen, um unseren frühen Vorfahren zu begegnen. Erst um kurz vor zwölf wanderten die jagenden und sammelnden Nomaden von Afrika aus den (Beute-)Tieren hinterher.

Derart anschaulich und eindrucksvoll brachten Frau Kainz, Herr Rachl und Herr Raths vom Bund Naturschutz den sechsten Klassen diese weit entlegene Zeit nahe. Das Steinzeitprojekt des „Grünen Klassenzimmers“ machte auf Einladung der Fachschaft Geschichte vom 7. bis 9. Oktober 2019 mit Hilfe der experimentellen Archäologie die Vergangenheit durch Anfassen und Zupacken lebendig.

Zwar fiel das zeitaufwändige Sammeln für unsere Schüler weg, dafür wurde ihnen klar, wie mühsam das Mahlen, Knacken und Schneiden von Emmer, Baumhaselnuss und Schlehe mit einfachen Steinwerkzeugen ist und dass man große Mengen Steinzeitmüsli braucht, um die Gruppe in der Höhle satt zu bekommen. Die Jagd konnten sie spielerisch mit nachgebauten Bolas nachempfinden – mit Steinen und Sand befüllten Lederbeuteln, die mit Hilfe eines Seils so geschleudert wurden, dass sie sich um die Beine des Beutetieres wickelten. Für die Schüler war das Feuermachen am eindrucksvollsten; mit Feuerzeug und Streichhölzern tun wir uns heute leicht, den Grill anzuwerfen. Ganz anders damals in der Steinzeit, wo man durch Reibung bzw. geschicktes Schlagen der Feuersteine Feuer machen – und dieses dann auch gut hüten musste.

Nebenbei erfuhren die Schüler auch etwas über Nachhaltigkeit, den Zusammenhang von Sprache, Größe des Gehirns und proteinreicher Ernährung sowie über Naturvölker, die Archäologen und Historikern so einiges über das Leben vor zehntausend Jahren beibringen können.

Die Schüler mussten schon fest schnippen, um aus diesem Projekt wieder in den Schulalltag zurückzukehren.

Text: Claudia Fabrizek

Foto: Alfred Raths