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„Ein ausgesprochen interessanter Vortrag“ in den Herbstferien

„Die Ringvorlesung „Modernes nachhaltiges Leben – Chancen und Herausforderungen“ widmet sich der Fragestellung nach einem modernen nachhaltigen Leben aus verschiedenen Perspektiven und stellt Konzepte aus den Bereichen digitale Transformation, innovative Mobilität, Nachhaltige Entwicklung und bürgerschaftliches Engagement vor. In neun Terminen wird ein spannender und vielfältiger Einblick geboten“, so ist auf der Website der Technischen Hochschule Ingolstadt, der Partnerhochschule des SGP, zu lesen. Erfreulich viele Schülerinnen und Schüler des Begabtenkreises nutzten das Angebot in den Herbstferien. Ein Neuntklässler berichtet stellvertretend für die SGP-Hörerschaft von der Auftaktveranstaltung.

Text: Annette Wörmann

Im Vortrag zum Thema „Die Zeitreise der Künstlichen Intelligenz“ von Dr. Christian Stummeyer, Professor für Wirtschafts-Informatik und Digital Commerce, bekamen die Teilnehmer einen Einblick in die faszinierende Welt der Sprach- und Gesichtserkennungsprogramme und vielem mehr.
Zu Beginn des Vortrags wurde die Entwicklung der KI dargestellt. Auch wenn es schon früher einige Versuche gab, so etwas wie eine Künstliche Intelligenz herzustellen, gelang der Durchbruch erst im Jahr 1956. Das war vor allem den Informatikern John McCartney und Marvin Minsky zu verdanken. Die fast siebzigjährige Geschichte der KI war durch schnelle Erkenntnisse und Errungenschaften geprägt, mit denen die Produktion von geeigneter Hardware nicht immer mithalten konnte. So kam es in den Jahren 1975 und 1990 zu zwei „KI-Wintern“, in denen man der Meinung war, dass Künstliche Intelligenz nicht umsetzbar ist. In der Gegenwart sind Künstliche Intelligenzen schon teil des alltäglichen Lebens. So sind zum Beispiel Spracherkennungsprogramme auf vielen Smartphones installiert und die Werbung, die uns angezeigt wird, wird vorher durch eine KI entworfen und auf uns abgestimmt. Dennoch gibt es allgemein eine Abneigung von Künstlicher Intelligenz, da die Funktionsweisen nicht immer nachvollziehbar sind.
Es wird zwischen zwei Formen von Künstlichen Intelligenzen unterschieden. Einerseits gibt es Maschine Learning-Programme, welche durch Lern-Daten Erfahrungen zu einem bestimmten Thema sammeln und dann aufgrund der erkannten Muster mit Hilfe von Algorithmen und Statistiken neue Daten automatisch einem bestimmten Bereich zuteilen, und andererseits wird mit Hilfe von sogenannten Deep Learning-Programmen versucht, die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu imitieren.
Momentan existieren nur schwache Künstliche Intelligenzen, die kein eigenes Bewusstsein empfinden und nur eine Aufgabe erledigen. In Zukunft könnte Künstliche Intelligenz ein Weg sein, nachhaltiges Leben zu verwirklichen. So können beispielsweise Arten- und biologische Vielfalt besser mit Hilfe einer KI überwacht werden, als das dem Menschen möglich ist. Durch das Erkennen des Problems kann dann effizient eingegriffen werden. Doch eine KI hat auch Nachteile. Ohne ethische Grundregeln könnten Künstliche Intelligenzen zur Gefahr werden. Als Kriegswaffe oder zur Planung von Verbrechen wären die Auswirkungen vom Einsatz Künstlicher Intelligenz fatal. Deshalb wird ein ethisch-moralisches Grundgerüst zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz benötigt. Deutschland hat hohe ethische Standards, was es zu einem guten Industriestandort machen könnte. Wirtschaftlich birgt die KI in Zukunft viel Potential.
Die Online-Vorlesung war gut strukturiert, und durch viele Videos und Grafiken konnte man Herrn Prof. Dr. Stummeyer leicht folgen. Es war ein ausgesprochen interessanter Vortrag.

Text: Nikolaus Weiland, 9B
Foto: Pixabay