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Mit dem richtigen Licht die Arbeit erleichtern

Wie wirken sich unterschiedliche Lichtspektren am Arbeitsplatz auf die kognitive Leistung aus? Kann man sich bei nachgebildetem Sonnenschein besser konzentrieren? Oder sollte man mit dem Beleuchtungskonzept eher einen Sonnenuntergang mit warmem Licht imitieren? Das hat Johannes Zauner im Lichtlabor der Hochschule München untersucht.
Tageslicht wirkt auf den menschlichen Organismus, langfristig synchronisiert es die innere Uhr und beeinflusst unter anderem die Schlafqualität. Ein Blick auf das Bild zeigt: Auch künstliche Beleuchtung wirkt – heute in der Regel ungeplant und teilweise mit unerwünschten Wirkungen.
„Schon nach kurzer Belichtung stellt sich der Körper auf Basis der Informationen der lichtempfindlichen Zellen im Auge individuell auf den entsprechenden Energiebedarf ein“, so Zauner. Und weiter: „Helles Morgenlicht wirkt aktivierend und konzentrationsfördernd, während das Arbeiten unter neutralweißem Licht – die Standardbeleuchtung an Arbeitsplätzen – besonders mühsam ist, da der Körper etwas mehr Energie für die Erledigung der Arbeit aufwenden muss.“ Zauner empfiehlt daher eine circadiane Regulierung der Lichtbedingungen für den Morgen und den Abend und erklärt: „Optimal unterstützen das Arbeiten LED-Leuchten, die dimmbar sind, die sich am natürlichen Verlauf des Tageslichts orientieren und automatisch Lichtfarbe, Helligkeit und Dynamik nach Tages- und Jahreszeit ändern.“
Abschließend noch ein Tipp des Experten: „Der Mensch ist traditionell ein tagaktives Lebewesen, das abends Dunkelheit um sich hatte. Doch das eigentlich klare Signal des Tages ist uns Jetzt-Menschen abhanden gekommen. Achten Sie also, zu welcher Zeit Sie Licht konsumieren, denn Licht wirkt akut und nachhaltig! Am besten gehen Sie morgens nach dem Aufwachen eine halbe Stunde raus und verzichten abends auf Licht mit hohem Blauanteil.“
Coronabedingt fand der zweite LEAP-Vortrag des Schuljahrs zum Thema „Licht und Gesundheit“ digital statt. Das ist ein Novum, stellte aber keinerlei Schwierigkeiten dar; nicht weniger rege als sonst stellten die Schüler interessierte Nachfragen und kamen mit dem Referenten ins diskursive Gespräch.
Johannes Zauner ist seit 2015 an der Hochschule München als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und promoviert seit 2018 in Kooperation mit der LMU in Humanbiologie mit dem Fokus „Licht und Gesundheit“.

Text: Annette Wörmann
Bild: aus der Präsentation von Johannes Zauner