Latein

Optime fecisti! – Beste Lateinerin des Abiturjahrgangs geehrt

Traditionell werden im Rahmen der Abiturverleihung Schüler mit hervorragenden Leistungen im Fach Latein besonders geehrt: So wurde in diesem Jahr Helene Köster auf Vorschlag des Kursleiters in der diesjährigen Q12, StR Georg Gaßner, vom Deutschen Altphilologenverband die goldene Ehrennadel mit einer Urkunde in Anerkennung ihrer bemerkenswerten Arbeit verliehen. Mit Helene, die nicht nur im Fach Latein ein herausragendes Abiturresultat erzielt hat, hat die Auszeichnung eine würdige Trägerin gefunden. Die gesamte Fachschaft Latein gratuliert herzlich und wünscht Helene und allen anderen Abiturientinnen und Abiturienten Alles Gute für ihren weiteren Lebensweg!

Text und Foto: Georg Gaßner

Römisches Leben am Limes
Kurz nach den Osterferien machten sich die Lateinschülerinnen und -schüler der sechsten Jahrgangsstufe auf, das Leben der Römer am bayerischen Limes in Weißenburg zu erkunden. Anschaulich und fachkundig erläuterte der Museumsführer am Modell die Anlage des Kastells Biriciana und verwies auf die zivile Siedlung (vicus), die sich vor dem Kastell entwickelte.
Interessiert lasen die Jugendlichen die bronzene Originalurkunde, mit der das römische Bürgerrecht einem Angehörigen des Militärs sowie seiner Ehefrau und Tochter erteilt wurde. Der Gang durch das Museum vermittelte mit seinen vielfältigen Exponaten einen Überblick über den damaligen Alltag, sei es als Legionär mit dessen spezifischen Aufgaben und Ausstattung dafür – oder als „normaler” Bürger, dem der Staat gewisse Sicherheiten schuldete. Fasziniert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler vom einzigartigen Römerschatz, bestehend aus 114 Objekten, darunter siebzehn kunstfertig gestaltete Götterstatuetten.
Von der Größe des Limeslagers Weißenburg konnte man beim Durchqueren des Geländes einen guten Eindruck gewinnen. Der Blick vom rekonstruierten Nordtor aus ermöglichte es, die eigentliche Grenze des römischen Reiches (limes) zu erspähen. Ein absolutes Muss für die Römer wie auch für die römischen Legionäre fern der Heimat war die Entspannung in den Thermen. Durch einen glücklichen Umstand wurden in Weißenburg 1977 die Fundamente der dortigen Badeanlage entdeckt und freigelegt. Nach dem Gang durch die einzelnen Bereiche des Bades mit haptischen und olfaktorischen Elementen war man sich einig: Die Römer verstanden es, das Leben zu genießen!

Text: Sieglinde Heinzlmeier

Foto: Sieglinde Heinzlmeier

Latein

Latein wird am Schyren-Gymnasium als 2. Fremdsprache unterrichtet. Im Zentrum dieses gymnasialen Basisfaches steht der Umgang mit Texten. In besonderer Weise vermittelt Latein die Kompetenzen, Texte genau zu lesen, sprachliche Merkmale differenziert wahrzunehmen und den Inhalt treffend zu übersetzen. Durch den sprachsensiblen Unterricht schafft das Fach nicht nur für mehrsprachige Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache die grundlegenden Voraussetzungen, dem Unterricht angemessen folgen und fachliche Fertigkeiten erwerben zu können. Die Beschäftigung mit der lateinischen Sprache verlangt Konzentration, schult Genauigkeit und erzielt somit Synergieeffekte für alle sprachlichen und naturwissenschaftlichen Fächer.

Im Fach Latein werden die jungen Menschen auf eine Zeitreise mitgenommen und zu den Wurzeln der europäischen Kultur in der Antike geführt. Das reich bebilderte Lehrwerk der Grammatikphase (6. bis 8. Jahrgangsstufe) lässt sie in den Alltag der Römer eintauchen, berichtet von bedeutungsvollen historischen Ereignissen und macht sie mit deren Weltbild – geprägt von Mythologie und Religion – bekannt. Die Lektürephase (ab der 9. Jahrgangsstufe) gewährt den Schülerinnen und Schülern Einblick in das Wesen der Rhetorik und in die Welt der römischen Politik, zeigt ihnen aber auch auf, wie sich der Mensch durch Beschäftigung mit Dichtkunst und Philosophie Hilfe zur Lebensbewältigung verschaffte. Die kritische Reflexion darüber fördert die Persönlichkeitsentwicklung der Heranwachsenden.

Ausstellungs- und Museumsbesuche sowie Exkursionen zu Stätten aus der Römerzeit bereichern den Unterricht und zeigen die bleibende Präsenz römischen Lebens in Bayern.

Die Schüler erwerben am Ende der 9. Jahrgangsstufe das Kleine Latinum, am Ende der 10. Jahrgangsstufe das Große Latinum (jeweils bei Note 4). Damit besitzen sie für zahlreiche universitäre Studienfächer eine notwendige Zulassungsvoraussetzung.

Sieglinde Heinzlmeier
Fachbetreuerin Latein

Fotos: A. Wörmann