Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit – unvereinbare Gegensätze? So lautet das Rahmenthema, mit dem sich 13 Schülerinnen und Schüler des wissenschaftspropädeutischen Seminars im Fach Wirtschaft und Recht in der 12. und 13. Jahrgangsstufe auseinandersetzen. Nachdem sie im ersten Halbjahr die wichtigsten theoretischen Grundlagen erworben haben, konnte die Seminarleiterin Frau Will einen hochrangigen Experten für einen Fachvortrag zu diesem Thema gewinnen: Am 13. Februar 2025 besuchte Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, Präsident des renommierten ifo-Instituts sowie Direktor des Center for Economic Studies, zusammen mit seinem Pressesprecher, Herrn Carsten Matthäus, das Schyren-Gymnasium. Nachdem er seinen Vortrag mit einer kurzen Einführung über das ifo-Institut und seinen persönlichen Werdegang eröffnet hatte, zeigte er beispielhaft anhand einiger eindrucksvoller Graphiken und Daten, wie weit die Umweltzerstörung, verursacht durch menschliches Handeln, bereits fortgeschritten ist. Anschließend erläuterte er eine volkswirtschaftliche Methode, mit Hilfe derer rechnerisch ein Zusammenhang zwischen dem künftigen Wirtschaftswachstum und der fortschreitenden Umweltzerstörung hergestellt wird. Seiner Meinung nach ist es unabdingbar, den Verlust von Lebensqualität durch Umweltzerstörung messbar zu machen, um bei den Menschen ein echtes Bewusstsein für die Schutzwürdigkeit zu erzeugen. Zuletzt erläuterte er, welche Handlungsempfehlungen sein Institut daraus für die Politik ableitet, um weiterhin den erreichten Wohlstand zu erhalten bzw. weiter auszubauen, dies aber in Zukunft deutlich umweltverträglicher zu gestalten. Im Anschluss an den Vortrag hatten die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer Gelegenheit, Fragen zu stellen, wovon diese rege Gebrauch machten und die von Herrn Prof. Fuest ausführlich und mit großer Expertise beantwortet wurden. Leider waren die anberaumten 60 Minuten viel zu schnell vorbei, und obwohl er sich etwas länger Zeit nahm, hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne noch weitere Fragen gestellt.
Insgesamt aber war es für die Schülerinnen und Schüler sowie die anwesenden Lehrkräfte eine äußerst gewinnbringende Veranstaltung, für die ich mich im Namen der Fachschaft sowie meiner Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer herzlich bedanke.
Foto und Text: Sandra Will
Auch in diesem Schuljahr fand im Zeitraum von Anfang Oktober bis Dezember das Planspiel Börse der Sparkasse Pfaffenhofen statt. Dabei erreichten Jessica Roidl und Fillip Böttger (hier im Bild) den zweiten Platz in der Landkreiswertung. Aus 50.000 fiktiven Euro Startkapital konnte das Team „Böttger“ am Ende 52.188,89 Euro erwirtschaften– diese Leistung wurde mit einem Preisgeld in Höhe von 250 Euro durch die Sparkasse belohnt. Die Gruppe ‚bottom text‘ (Joshua Groß und Leonard Wanoschek), ebenfalls vom Schyren-Gymnasium, kam in der Endabrechnung auf 51.284,29 fiktive Euro und kassierte damit für den dritten Rang in der hiesigen Wertung 100 Euro Belohnung.
Text: Markus Koller
Foto: Sparkasse
Das Fach Wirtschaft und Recht, kurz WR genannt. Im Folgenden soll insbesondere am Beispiel der neunten Jahrgangsstufe aufgezeigt werden, warum die Abkürzung unseres Faches Wirtschaft und Recht auch als „Wegweiser und Realität“ gedeutet werden kann.
In der neunten Jahrgangsstufe erfolgt eine erste Orientierung in der Berufswelt. In circa zwölf Unterrichtsstunden wird vermittelt, wie man seine eigenen Interessen, Fähigkeiten und Vorlieben erkundet und ausgehend davon einen passenden Beruf oder Studiengang findet. Dazu werden Stellenanzeigen analysiert und darauf aufbauend eine Bewerbung und ein Lebenslauf geschrieben. Somit unterstützt das Fach Wirtschaft und Recht erste Denkanstöße und gibt Orientierung.
Aber auch die Realität der Arbeitswelt wird aufgezeigt. Zum einen werden im Unterricht die Anforderungen der modernen Arbeitswelt und deren Wandel analysiert und kritisch aus unterschiedlichen Sichtweisen beleuchtet. Zum anderen ermöglicht ein einwöchiges Betriebspraktikum einen ersten Einblick in die Arbeitswelt und stellt somit einen Realitätsbezug her.
„Realitäten“ werden auch in anderen Lebensbereichen aufgezeigt. Beim Themenblock „Entscheidungen beim Konsum“ kann am Beispiel einer Fallstudie eines Haushalts aufgezeigt werden, was das Leben kostet und was es für Folgen mit sich bringt, wenn die Arbeitslosigkeit des Vaters eine Familie trifft. Der daraus resultierende Einkommensverlust muss durch Sparsamkeit kompensiert werden. Dabei müssen Folgen für die Familienmitglieder beschrieben und diskutiert werden.
Auch im Themengebiet Recht hat das Fach WR einen Realitätsbezug. Am Beispiel einer nicht mangelfrei und pünktlich gelieferten Ware werden die Rechte der Verbraucher, aber auch der Unternehmer besprochen. Hierbei wird also ein Perspektivenwechsel vollzogen, um den Schülern einen gerechten Interessensausgleich deutlich zu machen.
Auch in den anderen Jahrgangsstufen werden „Realitäten“ dargestellt. Dabei muss aufgezeigt werden, dass die gesellschaftliche Wirklichkeit bedeutend komplexer ist. Um „Wegweisung“ in der Komplexität zu erhalten, bedarf es Kompetenzen, die insbesondere in der Oberstufe vermittelt werden. So muss man gesellschaftliche Problemlagen sowie deren Ursachen erkennen und beschreiben können. Darauf aufbauend sind Ziele zu formulieren und diese gilt es durch geeignete Maßnahmen zu erreichen. Inwieweit diese wirken, auch auf unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und auf die Ökologie, muss kritisch betrachtet werden.
Zum Abschluss sei an den Spruch erinnert: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“ Als Wegweiser und durch Realitätsbezug liefert das Fach Wirtschaft und Recht einen wichtigen Beitrag dazu.
Fachschaft Wirtschaft und Recht