Geografie

Geotag der 5. Klassen

Auf welchem Planeten gibt es die größten Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht? Wie viele Hansestädte gibt es in Deutschland? Und auf welchem Breitengrad liegt New York?

Die Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen erarbeiteten sich die 5. Klässler an verschiedenen und abwechslungsreichen Stationen des Geotags. Für die Organisation und Ausführung im Schulgebäude war das P-Seminar “Geographie erleben“ zuständig. Rund ums Gelände des Gerolsbachs führten die Lehrer der Klasse die Kinder in praktische Fertigkeiten der Geographie ein.

Die Schülerinnen und Schüler konnten so viele Fragen an einem lehrreichen und unterhaltsamen Vormittag klären. Und auch wir vom P-Seminar hatten viel Spaß dabei.

Text und Foto: Evelyn Greppmair

Viel mehr als Stadt – Land – Fluss
oder
Was mach ich nur, wenn mein Navi kaputt ist?

 Es ist erstaunlich: Wenn bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär“ eine Frage aus der Geographie gestellt wird, ist es üblich, dass Kandidaten und Kandidatinnen selbst bei einfachsten Fragen verzweifeln, weil sie nach eigener Aussage „keine Ahnung von Geographie“ haben. Wenn es dagegen darum geht, wer eine unbedeutende Nebenrolle in einem noch unbedeutenderen Hollywood-Streifen der 90er Jahre gespielt hat, wissen viele Bescheid. Ebenso erstaunlich ist es, wenn Eltern auch heute noch meinen, in Geographie gehe es nur darum, wo eine Stadt, ein Fluss oder ein Berg liegt. Schließlich, so die gängige Meinung, handle es sich um ein reines Lernfach. Doch was verbirgt sich hinter diesem Fach, das für die 5.-Klässler erst mit dem Eintritt in das Gymnasium beginnt?

Ausgehend von der Stellung der Erde im Planetensystem und der Einzigartigkeit des Planeten Erde erwerben die Kinder in der 5. Klasse Grundfähigkeiten im Bereich der Orientierung und im Umgang mit Karten. An unterschiedlichen Raumbeispielen lernen die Schüler sowohl die gestaltende Wirkung der Naturkräfte kennen als auch den raumprägenden Einfluss des Menschen. Ausgehend von Bayern und Deutschland (5. Klasse) geht der Blick hierbei nach und nach immer weiter in die Ferne. Nach Europa (7. Klasse) wird der Blick schließlich auf andere Kontinente ausgeweitet. Stehen in der 8. Klasse die Kulturerdteile Orient, Schwarzafrika und Lateinamerika im Fokus, werden in der 10. Klasse die Probleme der Raumerschließung unter den Aspekten der Raumenge und der Raumweite sowie des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels in Asien und Nordamerika behandelt.

In der 11. Und 12. Klasse, in der die Schülerinnen und Schüler Geographie als Wahlpflichtfach belegen können, wechselt die Vorgehensweise: Man geht nicht mehr nach Kontinenten und Regionen vor, sondern es wird ein thematischer Ansatz verfolgt. Dabei werden die großen Herausforderungen unserer Zeit behandelt: Klima und Klimawandel, Konflikte zwischen der Nutzung und der Anfälligkeit von Ökosystemen, der Umgang mit natürlichen Ressourcen und Naturgefahren (11. Klasse), die Problematik von Entwicklungsunterschieden, die Bevölkerungsentwicklung und Verstädterung sowie die Globalisierung (12. Klasse), bevor zum Abschluss all diese Themen in de Zusammenschau auf Deutschland angewandt werden.

Natürlich wird gerade im Fach Geographie höchster Wert auf den Erwerb von Kompetenzen gelegt. Dabei geht es um das Erlernen und die Anwendung von Methoden. Eine besondere Rolle spielt dabei der Atlas, mit dem neben dem Lesen und der Interpretation von Karten der Umgang mit Diagrammen, Graphiken, Schaubildern, Luftbildern usw. eingeübt werden. Aber auch die Auswertung von Sachtexten, Karikaturen und der Umgang mit Informationen aus dem Internet vermitteln eine große Vielfalt von Methodenkompetenzen. Ein besonderes Anliegen des Fachs Geographie besteht darin, den Kindern und Jugendlichen Anregungen und Richtlinien zum Verhalten in ihrer Umwelt zu vermitteln.

Die Fachschaft Geographie versucht mit Projekten, Unterrichtsgängen und Exkursionen den Unterricht zusätzlich interessant und abwechslungsreich zu gestalten, z. B.:

5. Klasse: jährliche Durchführung eines Geo-Tags
7. Klasse: Länderpräsentationen Europa
11./12. Klasse: W-Seminare und P-Seminare

Geo-Tag in der 5. Klasse

An diesem Tag, der für jede 5. Klasse seit einigen Jahren im Juli durchgeführt wird, werden viele Lerninhalte, die im Geographie-, aber auch im Mathematikunterricht vermittelt worden sind, aufgegriffen, geübt und vertieft. Dabei soll zudem der Spaß am Erkunden in der „freien Natur“ gefördert werden.

Für jede der 5.  Klassen besteht der Geo-Tag aus zwei Teilen: Beim ersten Teil, der im Schulhaus stattfindet, durchlaufen die aus der Klasse gebildeten Gruppen Stationen, an denen sie praktische Aufgaben in Teamarbeit lösen.

Anschließend absolvieren die Gruppen im Gelände einen Orientierungslauf mit praktischen Aufgaben. Selbst schlechtes Wetter kann den Spaß nicht verderben, wenn die 5.-Klässler die Fließgeschwindigkeit des Gerolsbachs durch Messungen feststellen. Dass so mancher dabei auch – vor allem an heißen Tagen – im Bach herumtobt, verbessert noch die Stimmung! Natürlich können die besten Gruppen bzw. die beste Klasse einen kleinen Preis gewinnen!

Länderpräsentationen der 7. Klasse

Im Laufe der 7. Klasse ist eine Ländervorstellung, die jeweils mehrere Schüler in Teamarbeit erarbeiten und vor der Klasse präsentieren, im Lehrplan vorgeschrieben. Dabei erhalten die Gruppen weitreichende Freiheiten zu den ausgewählten Inhalten und zur Form der Darbietung. Recherchieren in Büchern und im Internet werden so ebenso geübt wie die Erstellung eines Länderplakats und/oder einer Power-Point Präsentation.

Seminare in der Oberstufe

Viele Schülerinnen und Schüler haben den Wunsch, im Projektseminar etwas auf die Beine zu stellen, was länger wirksam ist. So wurde von einem P-Seminar unter Leistung von Herrn Heiduschke der Geo-Tag der 5. Klassen neu gestaltet und mit  interessanten Ideen ergänzt. Andere P-Seminare widmeten sich sozialem Engagement, wie das P-Seminar „Entwicklungshilfe“, das mit verschiedenen Aktionen Entwicklungshilfeprojekte unterstützte, oder das P-Seminar „Flüchtlingshilfe“.

Letzteres fand in den Schuljahren 2016/2017 statt und widmete sich Hilfsmaßnahmen für Flüchtlingskinder in Pfaffenhofen. So konnte nach einer Sammelaktion am Elternsprechtag eine große Anzahl von Winterjacken und Winterstiefeln, welche  dringend benötigt wurden, bei der Kleiderkammer abgegeben werden. Zusammen mit einer 10. Klasse führte das Seminar eine Weihnachtsgeschenkaktion für Flüchtlingskinder der Grund- und der Mittelschule durch.  Besonderes Engagement bewiesen viele Seminarteilnehmer bei der Hausaufgabenbetreuung. Jeden Montag und Mittwoch halfen sie über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr Kindern aus Syrien, Afghanistan und Afrika bei den Hausaufgaben, übten mit ihnen für die Schule und Spielten mit ihnen. Eine andere Gruppe organisierte und betreute jeweils am Freitag Nachmittag eine Fußballgruppe für Flüchtlingskinder.  Die dabei gewonnenen Erfahrungen – da waren sich alle einig – werden noch lange nachwirken.

Übergabe der gesammelten Jacken und Schuhe an die Kleiderkammer

Weihnachtsgeschenke für Flüchtlingskinder