Aktuelles

  • Home
  • Ein Sommernachtstraum im Schyren-Gymnasium

Ein Sommernachtstraum im Schyren-Gymnasium

„Dieses possenhafte Stück hat uns doch diesen Abend ganz schön verkürzt“ – mit diesem Satz aus dem Stück im Stück Pyramus und Thisbe ließe sich auch der gesamte Theaterabend zusammenfassen. Doch werfen wir noch einen etwas genaueren Blick zurück:

Das große Ensemble aus Schülern und Lehrkräften vermochte es, die Vielzahl an Handlungssträngen des Stücks geschickt miteinander zu verweben. Im Zentrum steht die bevorstehende Hochzeit zwischen Herzog Theseus (Patrick Roider) und Hippolyta (Helga Greger), die den äußeren Rahmen der Handlung bildet. Parallel dazu entfaltet sich der Ehestreit zwischen Oberon (Lisa Rankl) und Titania (Theresa Finkenzeller), den Herrschern der Elfenwelt, dessen Auswirkungen den nächtlichen Wald durcheinanderbringen. Dazu kommen die Liebesverwirrungen zwischen Hermia (Lidar Öden), Lysander (Reinold Lifke), Demetrius (Maximilian Weiher) und Helena (Marie Marchl) – vier jungen Athenern, die in den Zauberwald fliehen – sowie die chaotischen Streiche des Elfen Puck (Helena Hettenkofer), der mit Liebestränken und Verwechslungen für zusätzliches Durcheinander sorgt. Ergänzt wird all das durch die Handwerkergruppe (Heike Podschul, Georg Gaßner, Alper Yilmaz, Jana Hienstorfer), die im Stil einer Laienbühne das tragikomische Stück Pyramus (Paul Deckert) und Thisbe (Markus Fiederer) einstudiert, das schließlich zur Unterhaltung des Hofes aufgeführt wird.

120 Minuten lang ließen dafür die Schauspieler zeilenweise Shakespeares auf das Publikum niederprasseln und trotz dieser Menge an Text kam kaum ein Moment auf, in dem Langeweile herrschte oder nicht herzlich gelacht wurde. So ist Theseus Kommentar „Entschuldigt nur nicht: wenn alle Schauspieler tot sind, braucht man keinen zu tadeln.“  zum Handwerkerstück nicht auf die Inszenierung des Schyren-Ensembles unter der Leitung von Richard Fischer und Ruth Knoll anzuwenden.

Dem Gelingen des Abends hat insbesondere die Kostümierung und Bühnenbild Rechnung getragen. Dies zeigte sich gerade in der Gestaltung im Zauberwald: Ein opulent geschmücktes Bett, zahlreiche Bäume und atmosphärisches Licht veranlassten die etwa 400 Zuschauer fast dazu sich selbst für einen Moment abzulegen und die Zeit im Grünen zu genießen. Besonders hervorzuheben sind hierbei noch die Choreografie der Elfen des Tanztheaters, angeleitet durch Helga Greger, die der Atmosphäre des Elfenreiches den letzten Feinschliff verpasst haben.

„Das Privileg, dich nie wieder zu sehen“, ein Ausruf, der vom Puck verwirrten Liebenden – trifft zum Glück nicht auf diese Inszenierung zu. Wer die Aufführung verpasst hat oder sie erneut erleben möchte, hat am Mittwoch, den 25.06.2025, nochmals die Gelegenheit dazu.

Hof des Herzogs Theseus von Athen (Patrick Roider) mit seiner Ehefrau Hippolyta ( Helga Greger) vor ihm Hermia, die Tochter des Egeus (Lidar Öden) die auf den Wusch ihres Vaters verheiratet werden soll.

Die Performance der Elfen des Tanztheaters im Zauberwald.

Titania die Königin der Elfen (Theresa Finkenzeller), die aufgrund eines Zaubers des Puck in den Handwerker Zettel (Paul Deckert), der von der selben Fee in einen Esel verwandelt wurde, verliebt ist.

Die Handwerker bringen das Stück Pyramus und Thisbe am Hof des Theseus zur Aufführung.

Abschlussapplaus für das gesamte Ensemble samt Technikteam und eine glückliche Frau Knoll mit einem Herrn Fischer im Geiste.

Text: Christian Gürtler

Fotos: Christian Gürtler