Daphne, Io oder Syrinx – allesamt bekannte Frauengestalten aus Ovids Metamorphosen – teilen sich ein gemeinsames Schicksal: Sie wurden von einer männlichen Gottheit begehrt und waren deren Willkür ausgesetzt. Unschuldig wurden sie mit einer ewig währenden Verwandlung in einen Gegenstand oder eine Pflanze gestraft.
Die Lateinschülerinnen und -schüler der Klasse 11c/d des Schyren-Gymnasiums Pfaffenhofen verbrachten am 21. November 2025 einen spannenden und lehrreichen Tag an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Dort nahmen sie am 2. Studientag der Alten Sprachen teil, der von der Klassischen Philologie und Latinistik organisiert wurde.
In diesem Jahr sollte unter dem Motto „Liebe, Verwandlung und Geschlecht – Frauenfiguren in Ovids Dichtung“ ein moderner Blick auf die weiblichen Schicksale in Ovids „Metamorphosen“ geworfen werden, um der ihnen angetanen Ungerechtigkeit nachzuspüren.
Schwerpunktthema: Liebe, Verwandlung und Geschlecht
Den Auftakt bildete die Vorlesung „Sagenhaft unmännlich“ von Dr. Eltje Böttcher aus Hamburg, der die Teilnehmenden anhand ausgewählter mythologischer Frauengestalten auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung einstimmte.
Intensive Workshop-Arbeit
Im Anschluss an den Vortrag hatten die Lateiner die Möglichkeit, in zwei Workshopphasen spezifische Aspekte von Ovids Dichtung selbst zu erarbeiten und zu diskutieren. In den Sitzungen, die unter der Leitung von Agnes Blönnigen, David Fuchs und Victoria Richter stattfanden, wurde beispielsweise antikes „Mansplaining“ in Ovids Werk „Ars Amatoria“ thematisiert. Die Workshop-Arbeit wurde nach einer Pause am Vormittag bis in den frühen Nachmittag fortgesetzt.
Der Studientag war für die 11c eine wertvolle und anschauliche Ergänzung zum Unterricht und bot eine hervorragende Gelegenheit, antike Literatur einmal im universitären Rahmen zu erleben. Gestärkt durch neue Perspektiven und Impulse kehrten die Schüler am Nachmittag nach Pfaffenhofen zurück.
Text und Foto: Julia Buchner