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Weiße Rosen am Tag der Hinrichtung von Sophie Scholl

„Was wir schrieben und sagten, das denken Sie alle ja auch, nur haben Sie nicht den Mut, es auszusprechen“, erklärt Sophie Scholl während ihrer Aussage vor dem Volksgerichtshof einem Publikum, das keine Reaktion zeigt. Wenige Stunden später sind sie, ihr Bruder und Christoph Probst tot, hingerichtet durch das Fallbeil im Gefängnis Stadelheim. Am 22. Februar 2018 jährte sich ihr Tod zum 75. Mal.
Im Sommer 1942 und zu Beginn des Jahres 1943 verbreitete die studentische Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“ in München, später auch im süddeutschen Raum sowie in Linz, Salzburg und Wien Flugblätter gegen Hitler und das nationalsozialistische Regime. Sie forderte darin zunächst zum passiven Widerstand auf, aber schon bald auch zum Sturz der Regierung. Die Medizinstudenten Hans Scholl und Alexander Schmorell bildeten den Kern dieser Gruppe. Christoph Probst, Sophie Scholl, Willi Graf und ihr Mentor Professor Kurt Huber schlossen sich ihnen nach und nach an und beteiligten sich auf unterschiedliche Weise an den regimekritischen Aktionen. Die Flugblätter der „Weißen Rose“ waren ein Aufstand des Gewissens, aber auch politischer Protest, entstanden aus der Überzeugung heraus, dass man nicht mehr schweigend zuschauen dürfe, sondern Widerstand gegen das verbrecherische System leisten müsse. Die fünf Münchner Studierenden und ihr Professor bezahlten diese Überzeugung mit ihrem Leben. Sie wurden 1943 zum Tode verurteilt und hingerichtet. Auch zahlreiche Unterstützer der „Weißen Rose“ und Mitwisser wurden mit dem Tod oder mit Freiheitsentzug bestraft.
Der mutige Widerstand der „Weißen Rose“ ist auch heute noch eine Aufforderung, sich einzumischen und etwas dagegen zu tun, wenn der freiheitlich-demokratische Staat und die Rechte der Menschen angegriffen werden.
Zum Gedenken an die Hinrichtung einzelner Mitglieder der „Weißen Rose“ am 22. Februar 1943 wurden am nämlichen Tag weiße Rosen verteilt: Schüler des P-Seminars „Sophie Scholl“ überreichten sie an ihre Mitschüler, Zehntklässler an Passanten am Hauptplatz. An jede Rose war von Frau Vilsmeier und ihren Schülern ein Kärtchen mit folgendem Zitat aus dem 5. Flugblatt geheftet worden: „Beweist durch die Tat, dass Ihr anders denkt! (…) Zerreißt den Mantel der Gleichgültigkeit, den Ihr um Euer Herz gelegt!“
Zudem wurde in beiden Pausen ein kurzer Film über Sophie Scholl und „Die Weiße Rose“ gezeigt.
Die Aktion wurde von den Fachschaften Geschichte und Katholische Religionslehre organisiert.

Text: Veronika Kettner und Annette Wörmann

Foto: Lorenz Schreyer