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YASKAWA – Robotor für „Terminator“ oder zum Eier-Sortieren

Im Jahr 1915 entwickelte das japanische Unternehmen YASKAWA auf der Südinsel Kyushu in der Provinz Fukuoka Elektromotoren für Kohleminen. Ab 1977 wurden daraus Roboter, von denen es heute über 100 unterschiedliche Typen für alle nur erdenklichen Anwendungen gibt. Man versah die ersten eigenen Roboter mit der Bezeichnung „Motoman“ (dt. „motorisierter Mensch“).

Im Jahr 1968 erfand das Unternehmen für seine Servomotoren den Begriff „Mechatronic“, der inzwischen in allen technischen Branchen als Symbiose von Mechanik und Elektronik verwendet wird.

Seit 1984 sitzt YASKAWA mit seiner europäischen Roboter-Zentrale in Bayern, zunächst in Dachau, später in Allershausen. „Strategisch super gelegen an der Autobahn und nah zu unseren großen Automobilkunden“, kommentierte  Josef Niedermeier den Umzug nach Allershausen. Übrigens: 1984 war im ersten „Terminator“-Film ein Motoman-Roboter zu sehen und ein weiteres Mal  in „Terminator Genisys“, dem fünften Teil.

Noch werden alle Roboter in Japan gebaut und dann für die europäischen Kunden nach Allershausen gebracht, wo sie programmiert und mit den notwendigen Werkzeugen – etwa mit Schweißtechnik oder Saugern für die Eiersortierung – ausgestattet werden. „Wenn der Roboter aus Japan hier bei uns ankommt, kann der gar nichts. Hier bei uns in Allershausen erhält er sein Gehirn und seine Hände und Finger  – all das, was er im Industrieeinsatz benötigt“, so Niedermeier. Die Roboter wiegen von 35 Kilo bis zu vier Tonnen und sind alle im sog. YASKAWA-Blau lackiert. „Unsere Roboter arbeiten rund um die Uhr, egal, wie eng, dreckig oder heiß es ist. Und sie arbeiten immer auf absolut höchstem Niveau; da gibt es keine schlechten Schweißnähte, weil der Arbeiter einen schlechten Tag hatte“, erklärte der Fachmann.

Von Schülern gefragt, ob bzw. inwiefern Roboter zur Vernichtung von Arbeitsplätzen beitrügen, führte Herr Niedermeier aus: „Wir schaffen neue, andere Tätigkeiten, denn da, wo unsere Roboter im Einsatz sind, will doch gar kein Mensch mehr arbeiten. Roboter sind verantwortlich für die präzise Handhabung von schweren Lasten, arbeiten in gefährlichen Umgebungen und erhöhen die Produktivität und vor allem die Qualität.“

YASKAWA ist stets auf der Suche nach Praktikanten, Bachelor- und Master-Studenten oder Doktoranden –  vielleicht wurde durch die Exkursion das Interesse eines SGP-Schülers an der Roboterindustrie geweckt und er wird einmal in diesem Bereich tätig sein.

Die Exkursion des LEAP-Kreises fand am 8. Oktober 2018 statt.

Text und Foto: Annette Wörmann