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Erinnerungen an das andere Deutschland

Anlässlich des 30. Jahrestages der Deutschen Einheit war am vergangenen Freitag Daniel Kauf zu Gast im Mehrzweckraum der Realschule. Pandemiebedingt im kleinen Rahmen und unter besonderen Hygienebedingungen hatten die Geschichtskurse von Frau Resch und Frau Schmidmayr Gelegenheit zu einem Zeitzeugengespräch.

Herr Kauf, der einer kirchlich geprägten Familie entstammt, brachte den Schülerinnen und Schülern vor allem Erinnerungen aus seiner Kindheit und frühen Jugend nahe, die er mit zahlreichen „Fundstücken“ sehr lebendig und konkret veranschaulichte. Wie weit bereits hier der manipulative Einfluss des Staates gegriffen habe, das sei ihm erst im Nachhinein klargeworden, so Kauf. Thematisiert wurden neben Alltagserinnerungen vor allem die Rolle der Stasi und die für viele noch präsente Frage nach einem möglichen Einblick in Stasi-Akten, aber auch die Frage nach ideologischer Anpassung und damit verbundenen Lebenschancen, etwa im Hinblick auf Ausbildung und Beruf.

Sehr konkrete Erinnerungen verband Kauf mit dem Mauerfall und den ersten Reisen in den Westen. Er selbst habe sich, bedingt durch Wehrdienst und Berufsausbildung, dann früh nach Westdeutschland orientiert. Die abschließende Frage, ob er sich heute als „Ostdeutscher“ fühle, könne er deshalb nur verneinen.

Text und Foto: Sonja Schmidmayr