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„Nicht reden. Tun!“- Humanitäre Hilfe unter Kriegsbedingungen in Afghanistan

1988 zieht der Oberstarzt der Bundeswehr mit seiner Frau und seinen vier Jungen für vier Jahre an die pakistanische Grenze. Afghanistan ist zu dieser Zeit von den Sowjets besetzt, und Dr. Reinhard Erös – Offizier, Arzt und Politologe – begleitet die Mudschaheddin, die afghanischen Widerstandskämpfer, in ihre Bergdörfer, um tausende Kranke und Verwundete in notdürftig ausgestatteten Höhlenklinken zu behandeln.
Als 2002 deutsche Soldaten in Afghanistan sind, setzt Dr. Reinhard Erös alles auf eine Karte: Er quittiert seinen Dienst bei der Bundeswehr, baut seine bestehenden Verbindungen im stark vom Krieg heimgesuchten Osten Afghanistans aus und gründet eine Hilfsorganisation, die Kindern mitten im Gefechtsalltag neue Lebenswege eröffnet: in neu errichteten Waisenhäusern und Schulen mit qualifizierten Lehrkräften und innovativer Ausstattung, mit Workshops zum sachgemäßen Umgang mit Minen, mit PC-Programmen und mit Nähkursen. Im Oktober 2014 wird nach Beratung mit den Taliban – in deren Gebiet – die erste private Universität Afghanistans eröffnet, an der auch Frauen studieren und die heute ein Prestigeobjekt des Landes ist.
„Stift statt Panzerfaust und Kalaschnikow, Bildung statt Fundamentalismus“, so Dr. Erös, der die eine Hälfte des Jahres in Deutschland, die andere in Afghanistan lebt, vor den Mitgliedern des LEAP-Kreises. Weiter rief er – markant, forsch, aufbrausend – den Jugendlichen zu: „Interessiert euch für Politik! Mischt euch ein! Es gilt: Nicht reden. Tun!“

Text und Bild: Annette Wörmann