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Süß oder herzhaft – in jedem Fall jüdisch

Was in Israel Levivot heißt, nennt sich in der übrigen jüdischen Welt Latkes. Andernorts ist die Speise als Reibekuchen oder Kartoffelpuffer bekannt. Levivot haben ihren Ursprung in Osteuropa und werden als Vorspeise, Beilage oder vollwertiges Hauptgericht serviert. Traditionell werden Levivot zu Chanukka gegessen, dem jüdischen Lichterfest, bei dem sich alles ums Öl dreht: Juden feiern das Fest, indem sie Speisen in Öl backen – in Erinnerung an das Ölwunder, das sich nach einer Legende des Talmud bei der Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels durch Judas Makkabäus im jüdischen Jahr 3597 (164 v. Chr.) ereignet haben soll; obwohl das vorhandene Öl nämlich nur für einen Tag hätte reichen dürfen, brannte es acht Tage lang.

Dass Levivot ein wahrer Gaumenschmaus sind, davon überzeugten sich Neuntklässler, die sich schon eine Weile mit Aspekten des Judentums beschäftigen: In der ersten Woche des Distanzunterrichts erfuhren sie von den jüdischen Speisegesetzen, und wer wollte, durfte entsprechende Rezepte ausprobieren. Neben Levivot wurden weitere Spezialitäten in der heimischen Küche zubereitet – auch Shakshuka, ein Gericht aus pochierten Eiern in einer Sauce aus Tomaten, Chilischoten und Zwiebeln, das vermutlich einst von tunesischen und anderen maghrebinischen Juden in Israel eingeführt wurde.

Text: Annette Wörmann
Foto: Richard Erdt, 9D