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Berufsorientierung in Corona-Zeiten

Die meisten Schüler haben einen klaren Plan gefasst: sich möglichst gut aufs herannahende Abitur vorzubereiten und parallel die anstehende Studienwahl anzugehen. Sie wollen zum Tag der Offenen Tür an mehrere Hochschulen in ihrer Nähe gehen, Ausbildungs- und Studienmessen besuchen, eine professionelle Studienberatung wahrnehmen und dann vielleicht noch ein Praktikum machen und etwas reisen, bevor es im Herbst losgehen soll.
Es soll im Herbst immer noch mit dem Studium losgehen, aber der Weg dorthin ist durch die Corona-Krise inzwischen mehr als unklar. Die Hochschultage – abgesagt. Ausbildungs- und Studienmessen – finden derzeit nicht statt. Das Praktikum – steht auf der Kippe. Reisepläne – können derzeit auch nicht verwirklicht werden. Und die Abiturprüfungen – wurden bereits verschoben. Das Durcheinander lähmt.
Die Pläne von jungen Menschen sind komplett durcheinandergewirbelt worden – und das, wo gerade der Übergang von der Schule zur Berufsausbildung und dem Studium ohnehin eine Phase ist, die schon in normalen Zeiten von Unsicherheit geprägt ist. Diese Verunsicherung verstärkt sich nun: unmittelbar durch die Corona-Krise und die damit verbundenen Terminverschiebungen und Unwägbarkeiten. Aber auch indirekt durch die unruhige Stimmung, die durch das Umfeld übertragen wird.
Es gilt jetzt also, trotz der unangenehmen tagesaktuellen Situation die langfristige Planung nicht aus dem Blick zu verlieren. Gar nicht so wenige Möglichkeiten der Berufsorientierung sind auch gegenwärtig verfügbar, z. B. berufsorientierender Online-Unterricht im P-Seminar neben freilich stets abrufbaren Informationen, Tests und Apps zur Berufswahl im Internet. Regelmäßig stellen die Beratungslehrkraft und die schulinterne Koordinatorin für Berufliche Orientierung in einem eigenen Channel für die Oberstufe in der Schul.cloud ausgewählte Hinweise auf digitale Angebote bereit. Die für das SGP zuständige Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Ingolstadt steht für die virtuelle Berufsberatung zur Verfügung. Und während sich Universitäten, Hochschulen und Unternehmen bislang persönlich vorstellten, geschieht dies nun im Rahmen von Videokonferenzen: Die Schüler können daran von zuhause via Handy, Tablet oder PC teilnehmen und ihre Fragen stellen.
Einige Stimmen unserer Schüler zur Situation:
• „Das P-Seminar hilft, Berufsfelder, die für mich in Frage kommen, einzugrenzen.“
• „Corona hat mich nicht gestört, denn ich wusste schon davor, was ich machen werde, und ich habe bereits einen Ausbildungsplatz.“
• „Corona brachte mir Unsicherheit, vor allem was das Studium und Auslandsaufenthalte angeht.“
• „In der Corona-Zeit habe ich viel mehr mit meinen Eltern über meine Berufswahl gesprochen.“
• „Corona ist negativ für die Berufsorientierung: Die Online-Messen sind mega unübersichtlich und man kommt nicht wie im Real Life mit den Firmen in Kontakt, was ja eigentlich sehr wichtig ist, wenn man sich später mal bewerben will.“
• „Corona hat mir persönlich sehr geholfen, weil ich viel Zeit hatte, darüber nachzudenken, was mir bei einem Beruf wichtig ist. Ich hätte mich sicherlich nicht so viel damit beschäftigt, wenn Corona nicht gewesen wäre.“
• „Die Links im BO-Channel finde ich sehr sinnvoll. Ich schaue mir sie an. Sie regen einen zum Nachdenken an – gerade bei Berufen, die man schon im Vorfeld ausgeschlossen hatte.“
• „Während Corona habe ich mich schon oft im Internet nach Berufen erkundigt. Ich finde, durch Corona hatte ich keinen allzu großen Nachteil, da ich mich sowieso hauptsächlich übers Internet informiert hätte.“
• „Durch die Online- Angebote hatte man auch die Möglichkeit, sich an Universitäten, welche weiter entfernt sind, wie z.B. in Hamburg anzumelden und die Vorträge anzuschauen. Dadurch hat man mehr Auswahl an Vorträgen auch über seltenere Studiengänge. Meiner Meinung nach ist Corona zum Teil schon besser zur Berufsorientierung, da man einfach eine größere Auswahl an Vorträgen hat und auch flexibler ist.“

Text: Annette Wörmann

Bild: Pixabay