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Black Sabbath und Stratocumulus, Powerchords und Schichtwolken – wie passt das zusammen?

LEAP-Schüler hatten in einer Woche gleich zwei Expertenvorträge: Am Montag hörten sie von der musikalischen Sprache des Metal, am Freitag betrachteten sie verschiedenen Wolkenformationen.

Doch zunächst zum Montagsvortrag. Prof. Dr. Dietmar Elflein beschäftigt sich mit Popmusikforschung, unter anderem mit Heavy Metal. Er fragte die Schüler: „Woher wissen wir, wenn wir Musik hören, dass es Metal ist?“ Dazu sprach er mit ihnen über LPs und Bands, die das Genre „Metal“ geprägt haben, und untersuchte Hörbeispiele auf musikalische Gemeinsamkeiten und Entwicklungslinien: Die Vielfalt der musikalischen Ansätze reichte von Black Sabbath, der Band, die rückblickend oft als erste Metalband bezeichnet wird und als stilbildend in Bezug auf das düstere Image der Szene gilt, über Pantera und Enslaved bis zu Gojira, einer Band, die sich sozialkritisch äußert und sich beispielsweise für Indigene im brasilianischen Amazonasgebiet einsetzt. Der sympathische Experte machte klar: „Metal verbreitet sich seit 40 Jahren um die Welt. Überall gibt es Menschen, die etwas an dieser Musik finden. Was das genau ist, unterscheidet sich ziemlich stark: In Brasilien ist Metal mit Demokratisierung verbunden. In Indonesien ist Metal dagegen sehr nationalistisch. In Indien ist es eine Musik, die das Kastensystem sprengt. Ähnlich schnell wie Metal hat sich HipHop weltweit verbreitet, sonst kaum etwas.“

Nicht weniger unterhaltsam war der Freitagsvortrag. Wolken gibt es in unseren Breiten – insbesondere in den Sommermonaten – oft zu sehen. Man kann sie ganz ohne technische Hilfsmittel mit bloßem Auge beobachten: Wolken sind auf den ersten Blick weiß oder grau, manchmal auch bedrohlich schwarz; bei näherem Hinsehen erkennt man aber verwirrend viele Wolkenarten, beispielsweise lockere Schäfchenwolken, Quellwolken in verschiedenen Größen oder faserige Wolken, durch die der Sonnenschein ganz milchig erscheint. Die Schüler erfuhren, was man aus diesen und anderen Wolken „lesen“ und welche Wetterentwicklung man aus den Wolken ableiten kann – etwa dass Vereisung der Quellwolken Regenbildung bedeutet. Äußert beeindruckend waren die Bilder von seltenen Wolkenformationen aus aller Welt, die der Referent Bernd Eisert, Meteorologe mit Erfahrungen sowohl im Forschungsbereich als auch bei privaten Wetterdienstleistern, zu Beginn und zum Ende seines Vortrags zeigte. In Erinnerung bleiben wird den Zuhörern neben vielem anderen gewiss das sog. Sudelfeldmonster und – aus dem wissenschaftlichen Bereich – eine Wolkenart mit dem ebenso klingenden wie langen Namen „Altocumulus stratiformis perlucidus undulatus“.

Text: Annette Wörmann

Foto: aus der Präsentation von Prof. Dr. Elflein