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„Planspiel Kommunalpolitik“ – für einen Tag Stadtrat sein

Wann bekommt man schon einmal die Gelegenheit, Einblick in den Alltag eines Kommunalpolitikers zu bekommen? Wohl kaum alle Tage. Umso spannender war es für die 24 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10B des Schyren-Gymnasiums, denn Sie hatten vergangenen Donnerstag die Möglichkeit, für einen ganzen Vormittag im Rathaus die Positionen von Stadträten einzunehmen. Ihre Aufgabe bestand darin, in einem fiktiven Stadtrat über die Erbauung eines neuen Wohngebietes zu entscheiden, in dem alle Häuser rein in Holzbauweise zu errichten waren.
Dieses Projekt bereiteten die 15 Schülerinnen und Schüler der Q11 im Rahmen des P-Seminars „Planspiel-Kommunalpolitik“ schon seit Schuljahresbeginn vor. Sie kreierten unter der Leitung von Richard Fischer einen fiktiven Stadtrat; hinsichtlich der Parteien orientierten sich die Schüler am Pfaffenhofener Stadtrat erweitert um die AfD. Um sich ein Bild von echten Mandatsträgern zu machen, wurden dafür unter anderem im Vorfeld zahlreiche örtliche Kommunalpolitiker über alle Parteigrenzen hinweg interviewt.
Die Schülerinnen und Schüler des P-Seminars erstellten inspiriert davon Personenprofile von Räten, die den teilnehmenden Zehntklässlern kurz vor der Veranstaltung zugewiesen wurden. Dazu erhielten Sie den Verwaltungsvorschlag zum Wohnbaugebiet, sowie einen Nachhaltigkeitsbogen und einen Bebauungsplan.
Der Vormittag begann mit zwei Expertenvorträgen des Stadtbaumeisters und der Stadtjuristin. Diese Rollen übernahmen zwei SchülerInnen des P-Seminars.
Wie auch vor einer echten Stadtratssitzung, besprachen sich die jungen Volksvertreter zuerst innerhalb ihrer Fraktionen CSU, SPD, Freie Wähler, in der Fraktionsgemeinschaft die Grüne und ÖDP und im sogenannten Wirtshaus, wo sich die fraktionslosen Abgeordneten der AfD, GfG und FDP austauschen konnten. Zu Beginn aller Fraktionssitzungen wurden zuerst die Fraktionssprecher gewählt, beziehungsweise im Sonderfall der SPD, die die zweitgrößte Partei der bunten Koalition darstellt, stellte der gewählte Fraktionssprecher gleichzeitig auch den zweiten Bürgermeister.
Nach einer kurzen Verschnaufpause wurden die Stadträte in zwei Ausschüsse aufgeteilt; den Bauausschuss, geleitet vom ersten Bürgermeister und den Umweltausschuss unter der Leitung des zweiten Bürgermeisters. Hier wurde noch einmal auf spezielle Themen wie Begrünung, Verkehrsberuhigung und Umweltbelastung eingegangen.
Nun konnte die Stadtratssitzung offiziell vom ersten Bürgermeister eröffnet werden. Diskutiert und beschlossen wurden Themen wie unter anderem der Bau eines großen Spielplatzes für Familien, den Buslinien- und Fahrradwegausbau in das Wohngebiet für weniger PKW-Verkehr auf den Straßen. Auch sollen die zukünftigen Bewohner durch Förderungen dazu angeregt werden, Solaranlagen zu kaufen und ihre Dächer zu begrünen. Nachdem über alle relevanten Themen abgestimmt wurde und sich der Stadtrat grundsätzlich für den Bau des Wohngebietes „Sonnenfeld“ ausgesprochen hat, wurde die Sitzung vom ersten Bürgermeister geschlossen.
Im Anschluss daran stellten sich einige echte Pfaffenhofener Stadträte, u.a. auch der amtierende Bürgermeister Thomas Herker, eine Stunde lang den Fragen der Schülerinnen und Schüler stellen. Nach einer (mehr oder weniger) kurzen Vorstellungsrunde erzählten die Stadträte ausführlich über ihren Alltag, berichteten von persönlichen Erfahrungen im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit als Stadtrat (welche nicht immer nur positiv waren) und erklärten den Schülerinnen und Schülern, abschließend wie wichtig es sei, sich für seine Heimatkommune schon so früh wie möglich zu engagieren und diese mitzugestalten.
Text: Paula Stahl
Bilder: Jonas Schwarzmeier