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Unterhosen zeigen die Bodenqualität – ein Projekt der Forscherklasse 6B

Ist es möglich, Unterschiede in der Qualität verschiedener Erdproben zu erforschen? Dieser Frage wollten die Jungforscher der Forscherklasse 6B auf den Grund gehen. Bereits am Ende des vergangenen Schuljahres wurde mit dem Projekt begonnen, inzwischen konnten die Schüler ihre spannenden Ergebnisse in einem Schaukasten präsentieren.
Der Boden beherbergt in den obersten 30 cm sehr viele Lebewesen. In einer Handvoll Erde finden sich mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde sind. Dazu zählen Insekten, Pilze, Milben, Regenwürmer und Bakterien. Ein gesunder Boden ist zudem ein großer Wasserspeicher, er filtert Verschmutzungen, die sonst direkt ins Grundwasser gelangen würden. Werden die Bodenlebewesen reduziert, stirbt der Boden ab. Die Folge daraus ist, dass mehr Kohlenstoffdioxid entweicht und der Klimawandel dadurch verstärkt wird.
Aber wie kann man mit einfachen Methoden feststellen, wie lebendig ein Boden ist? Als Indikator für die Einschätzung der Bodenqualität dienten Baumwoll-Unterhosen. Jeder Jungforscher erhielt eine Baumwoll-Unterhose, die in zwei gleich große Teile geschnitten wurde. Von beiden Teilen wurde zunächst den Flächeninhalt bestimmt. Noch vor den Sommerferien hat jeder Schüler die beiden Stoffteile im eigenen Garten oder auf benachbarten Grundstücken in der obersten Bodenschicht nebeneinander eingegraben. Nach vier Wochen und nach acht Wochen wurde jeweils eine Unterhosenhälfte ausgegraben, und getrocknet. Die Flächeninhalte der zum Teil stark zersetzten Stoffstücke wurden ermittelt und mit dem Flächeninhalt, der zu Versuchsbeginn berechnet wurde, verglichen. Mit den Erdproben wurden außerdem einfache Experimente zur Bestimmung der Bodenart durchgeführt.
Die Ergebnisse verblüfften nicht nur die Schüler, auch die Lehrkräfte waren überrascht über das beeindruckende Resultat. Es konnten deutliche Unterschiede im Zersetzungsgrad der Stoffteile gefunden werden. Das zeigt an, dass die Bodenqualität und damit die Anzahl an Lebewesen, die im Boden aktiv sind, zwischen den verschiedenen Standorten zum Teil stark variiert. Finden sich viele Lebewesen im Boden, so kommt es zu einer starken Zersetzung des Baumwollstoffs, bei Erdproben mit nur geringer Aktivität von Bodenlebewesen konnte dagegen nur wenig Zersetzung und damit nur wenig Veränderung bei der Flächenmessung festgestellt werden. Zum Teil blieben nur die Nähte sowie der eingenähte Gummi übrig, alle Baumwollanteile waren komplett zersetzt – ein Zeichen für ein sehr aktives Bodenleben durch viele Klein- und Kleinstlebewesen. Einige Beispiele für unterschiedliche Zersetzungsgrade und Informationen zum durchgeführten Bodenprojekt haben die Jungforscher auf Plakaten zusammengefasst, die in einem Schaukasten im naturwissenschaftlichen Bereich ausgestellt sind.

Text: Elke Leppelsack & Andreas Kelbel
Fotos: Elke Leppelsack