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Architektonisches Highlight der Antike: der Pont du Gard

Dass es die Römer durchaus verstanden, ihr Leben zu genießen, ist hinlänglich bekannt. Schon im Latein-Anfangsunterricht begleiteten wir einen Senator zum Gastmahl, ins Theater, in den Circus Maximus und auch in die Thermen. Aber wie erging es einem Römer, der sich aus beruflichen Gründen in einer römischen Provinz niederließ? Dieser Frage ging eine Latein-Lerngruppe der achten Jahrgangsstufe nach und machte sich mit dem Leben in verschiedenen Provinzen des Imperium Romanum vertraut.

Das Beispiel des Pont du Gard in Südfrankreich zeigt, dass eine gut funktionierende Wasserleitung dafür sorgte, auch in einer Provinzstadt nicht auf die Annehmlichkeiten des alltäglichen Lebens verzichten zu müssen. Der Aquädukt ist Teil einer 50 Kilometer langen Wasserleitung nach Nîmes (lat. Nemausus) und wurde vermutlich im ersten Jahrhundert nach Christus errichtet.

An der Konstruktion aus großen gelben Kalksteinen baute man ungefähr drei Jahre. Das Bauwerk misst an der höchsten Stelle 49 Meter und ist in drei Ebenen unterteilt. Die untere Ebene umfasst sechs, die mittlere elf und die obere 35 Arkaden. Die Wasserrinne selbst war durch Platten abgedeckt (zum Teil wieder rekonstruiert). So wurde das Quellwasser aus den Bergen vor Verschmutzung geschützt. Etliche Jahrhunderte versorgte diese Leitung nicht nur die Haushalte, sondern auch die Thermen mit genügend Wasser. Seit 1985 ist der Pont du Gard Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Selbst das verhältnismäßig kleine Modell im Maßstab 1:300 vermochte die Schülerinnen und Schüler in Staunen zu versetzen!

Text und Bild: Sieglinde Heinzlmeier