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Menschen fragen nach Gott

In der römischen Religion vermischten sich italische und etruskische Elemente: Es vermischten sich uralte bäuerliche und aristokratische Vorstellungen, die später von griechischen Einflüssen überformt wurden: Anders als die Griechen gaben die Römer ihren Göttern ursprünglich weder menschliche Gestalt noch familiäre Beziehungen, vielmehr glichen die Götter der Frühzeit abstrakten Mächten, die in ihren eng begrenzten Geltungsbereichen das Handeln der Menschen bestimmten.
In der bäuerlichen Gesellschaft der frühen Republik waren vor allem die Gottheiten bedeutsam, die die Fruchtbarkeit der Äcker und Herden gewährten; die Stadtgemeinde Rom hatte Ortsgötter, die über ihr Schicksal wachten.
„Do, ut des“ (dt. „ich gebe, damit du gibst“) fasst das Wesen der römischen Religion zusammen. Für die Römer bestand ihre Religion aus einem auf Gegenseitigkeit beruhenden Verhältnis zwischen Göttern und Menschen: Die korrekte Beachtung der althergebrachten Rituale und das vorschriftsgemäße Darbringen von Opfern sicherten das Wohlwollen der Götter. Es galt, den Götterwillen zu erforschen – vor allem durch Beobachtung des Vogelflugs und durch die Deutung der Leber von Opfertieren. Religion war Teil des Alltags: Im öffentlichen Leben nahmen die den Göttern gewidmeten Feste und Spiele eine prägende Rolle ein. In jedem Haus befand sich ein kleiner Altar für die Hausgötter, eine Unzahl von Gottheiten bevölkerten Weggabelungen, Haine und Quellen. Zauber und Magie florierten.

Sich selbst die Frage nach Gott zu stellen und zu erfahren, wie diese Frage in früheren Kulturen beantwortet wurde, ist Thema des Religionsunterrichts der fünften Jahrgangsstufe. Zur Sprache kommen die Gottesvorstellungen der alten Ägypter, der Römer, der Germanen und natürlich des Christentums.
Da kam es gerade recht, dass am 7. April 2022 die Veranstaltung „Latein zum Anfassen“ im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke in München stattfand, die vor Ort besucht oder im Live-Stream mitverfolgt werden konnte. Und auf einmal wurde die römische Antike mit ihrer Götterwelt und Alltagsbelangen wie Kosmetik, Mode oder Freizeit lebendig!

Text und Screenshot: Annette Wörmann