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Schreiben in der Antike

Worauf hat Markus sein Evangelium geschrieben? Worauf wurden überhaupt biblische Geschichten, nachdem sie über lange Zeit mündlich tradiert wurden, notiert?

Unterstufenschüler begaben sich dazu auf eine digitale Entdeckungsreise in die älteste schriftlich erwähnte Stadt Deutschlands: Cambodunum (Kempten)! Tempelbezirk, Kleine Thermen und Forum mit Basilika – das Zentrum der einstigen römischen Provinzhauptstadt ist bis heute erkennbar. Doch dieses Mal ging es weniger um römischen Alltag in seiner Gesamtheit, vielmehr erfuhren die Schüler, womit und worauf man damals geschrieben hat.

Für Aufzeichnungen wurde in der Antike unter anderem der aus Pflanzenfasern hergestellte Papyrus verwendet. Da das Material für die Herstellung eines Buches in Codexform nicht geeignet war – Papyrus lässt sich nicht ohne Schäden falten -, verdrängte vom 4. Jh. an das Pergament den Papyrus aus der Buchproduktion, blieb aber für Urkunden weiter in Gebrauch. Der verbreitetste Beschreibstoff dann war Pergament, das aus in Kalklauge gebeizter Tierhaut (meist Schafs-, daneben auch Ziegen- und Kalbshaut) hergestellt wurde, die durch Abschaben gereinigt und aufgespannt getrocknet wurde.

Ein Museumskoffer mit Ansichts- und Verbrauchsmaterial zum Thema Schreiben wurde vom Kulturamt Kempten im Vorfeld an die Schule geschickt. Am Veranstaltungstag wurde der Koffer nach und nach im Rahmen eines digitalen Workshops entpackt. Vor allem das Beschreiben eines Papyrusstreifens mit einem lateinischen Bibelvers – mit Rohrgriffel und Tinte und in einer Majuskelschriftart – bereitete freilich Freude.

Text und Bild: Annette Wörmann