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Da staunten sie nicht schlecht, als Lateinprofessor Dr. Niklas Holzberg mit ihnen Cäsar machte 

Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von Originaltexten herauszuarbeiten, im Zusammenhang mit der Darstellung von Leben und Werk herausragender historischer Persönlichkeiten römische Wertbegriffe zu erläutern und mit modernen zu vergleichen, bei der Lektüre Grundmuster menschlichen Verhaltens zu erkennen, die Problematik römischer Eroberungspolitik zu erörtern und um die Bedeutung der Ausdehnung des Imperium Romanum für die Entwicklung des europäischen Kulturraums zu wissen – all dies vermag zeitgemäßer Lateinunterricht. Gerade bei Cäsars „Commentarii de bello Gallico“, einem Klassiker der Weltliteratur, muss dies erfolgen. Und mehr noch: Schüler dazu zu befähigen zu verstehen, wie es Cäsar anlegt (und gelingt!), antike Hörer und auch heutige Leser durch raffinierte inhaltliche wie sprachliche Textgestaltung auf seine Seite zu ziehen – schärfer ausgedrückt: zu manipulieren. Dazu arbeitete Prof. Dr. Niklas Holzberg, wissenschaftliche Koryphäe der Lateinischen Philologie, anhand einer Textstelle aus dem ersten Buch (BG 1,21f.) von Cäsars siebenbändigem Werk mit Schülern der neunten Jahrgangsstufe. Was für eine Seh-, Hör- und Denkschule zum Aufspüren heutiger Manipulationsstrategien angesichts von Desinformationskampagnen, Fake News, Verschwörungstheorien, Medienkritik!

Text: Annette Wörmann

Bild: Annette Wörmann