Wie wird aus der Geschichte eine Geschichte? Bereits zum zweiten Mal war am Mittwoch, 15.01.2025, der renommierte Pfaffenhofener Autor Steffen Kopetzky auf Einladung unseres Kollegen Simon Gadringer und der Fachschaft Geschichte zu Gast am Schyren-Gymnasium, um dieser Frage nachzugehen.
Kopetzky, dem Schyren-Gymnasium als ehemaliger Schüler und Schülervater eng verbunden, ist erfolgreicher Autor von Romanen, die genauestens recherchierten historischen Hintergrund mit Fiktion verbinden, und stand mit Risiko und Monschau monatelang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Auch sein neuer Roman Atom, der im März erscheinen wird, fügt sich in diese Reihe.
Und so war es auch ein Anliegen Kopetzkys, in seinem Vortrag seine fünf historischen Romane in eine chronologische Reihe nicht des Erscheinens, sondern der Geschichte zu bringen. Dazu holte er weit aus und führte die Schülerinnen und Schüler in seinen reich bebilderten und fesselnd dargebotenen Ausführungen in die Welt des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, nach Afghanistan und in das britische Weltreich, in die Weimarer Republik und bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. An verschiedenen Beispielen, etwa an der Bedeutung Afghanistans in der Weltgeschichte, aber auch an Figuren seiner Romane wie dem gebürtigen Freisinger Oskar Niedermayer, der in mehreren seiner Werke über die Zeiten hinweg eine Rolle spielt, arbeitete er dabei Entwicklungen und Zusammenhänge in der Geschichte und in seinen Romanen heraus und zeigte, dass diese Verbindungen bis in die Gegenwart reichen können.
Im Anschluss an die Lesung nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit zum Gespräch. Neben Fragen zu Werdegang und schriftstellerischem Arbeiten konzentrierte sich das Interesse auf verschiedene Aspekte der Rezeption von Geschichte, etwa das Verhältnis von historischer Realität und Fiktion, und Probleme, die sich bei der Verwandlung historischer Figuren und Gegebenheiten in einen Roman ergeben, was von Kopetzky anschaulich und lebendig an konkreten Beispielen erläutert wurde.
Text und Foto: Sonja Schmidmayr